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Die EU bewertet regelmäßig, welche RoHS-Ausnahmen noch technisch gerechtfertigt sind – und welche auslaufen müssen. Mit dem sogenannten Pack-22-Report wurden neun zentrale Ausnahmen unter die Lupe genommen. Darunter: Blei in Legierungen, Hochtemperaturlot, Cadmium-Anwendungen.
Für Hersteller ist klar: Wer weiter auf Ausnahmeanwendungen setzt, braucht belastbare Argumente. Und einen Plan B.
Was ist RoHS Pack 22?
Pack 22 ist eine offizielle Studie im Auftrag der EU-Kommission. Sie bewertet technische, wirtschaftliche und ökologische Aspekte bestehender RoHS-Ausnahmen im Anhang III.
Im Fokus stehen diese Ausnahmen:
- 6(a), 6(a)-I, 6(b), 6(b)-I, 6(b)-II, 6(c)
- 7(a), 7(c)-I, 7(c)-II
Alle betreffen Blei in Stahl-, Aluminium- oder Kupferlegierungen sowie in Lötverbindungen.
Der finale Bericht wurde im Februar 2022 veröffentlicht – eine überarbeitete Version liegt seit Anfang 2025 auf dem Tisch der Kommission.
Was steht drin – und warum ist das relevant?
Pack 22 bewertet nicht nur, ob Ausnahmen verlängert werden sollen, sondern stellt auch klar:
- Wie lange Ausnahmen noch gelten
- Unter welchen Bedingungen sie weiterlaufen
- Ob Alternativen technisch verfügbar sind
- Welche Fristen für eine Umstellung realistisch sind
Das bedeutet:
- Einige Ausnahmen werden auslaufen
- Andere werden verlängert – aber mit Auflagen
- Wieder andere stehen noch zur Prüfung offen
Hersteller-Realität: Bleihaltige Prozesse werden teuer
Noch immer nutzen viele Hersteller Ausnahmen z. B. für:
- Lötverbindungen in Automotive-Steuergeräten
- Legierungen mit hoher Zuverlässigkeit
- Spezifische optische Bauteile
Doch der Spielraum wird enger. Wer sich jetzt nicht um Alternativen kümmert, riskiert:
- Nachweispflicht gegenüber Behörden
- Rückrufe durch Non-Compliance
- Verpasste Zertifizierungen und CE-Verweigerungen
Was müssen Hersteller jetzt konkret tun?
- Eigene Ausnahmeliste prüfen
Welche Ihrer Produkte nutzen Ausnahmen? Gibt es Alternativen?
- Lieferantenerklärungen aktualisieren
Stellen Sie sicher, dass alle verwendeten Komponenten korrekt dokumentiert sind – inkl. Ausnahmecode und Ablaufdatum.
- Roadmap zur Substitution erstellen
Wo Alternativen verfügbar sind, sollten technische Umstellungen jetzt starten – mit validierten Ersatzstoffen.
- Technische Datei anpassen
Vermerken Sie in der RoHS-Dokumentation (z. B. nach EN IEC 63000), warum eine Ausnahme genutzt wird und wann sie ausläuft.
- Monitoring einführen
Regelmäßige Prüfung von EU-Kommissionsbeschlüssen, um rechtzeitig auf Änderungen zu reagieren.
Was macht Acquis anders?
Wir helfen Ihnen nicht nur beim Erfassen der Ausnahmen – wir automatisieren alles:
- Identifikation risikobehafteter Bauteile
- Zentrale Erfassung von Ausnahmecodes & Fristen
- Echtzeit-Risikoanalyse je Produktlinie
- Warnmeldungen vor Ablauf einer Ausnahme
- Vollständige technische RoHS-Dokumentation
Kurz gesagt: Sie wissen immer, welche Ausnahmen Sie nutzen, wann sie enden, und wo Sie handeln müssen.
Fazit: Wer jetzt wartet, wird überholt
Pack 22 ist kein Theoriepapier – es ist Realität. Wer heute keine Maßnahmen einleitet, hat morgen ein Konformitätsproblem. Nutzen Sie die verbleibende Zeit zur Umstellung. Alles andere wird teuer.
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